Dies ist ein Herbsttag. Und was für einer! Mehrere Tage war es für Kölner Verhältnisse ziemlich kalt, und einmal mischten sich Schneeflocken in den Regen. Im Bergischen Land gab es sogar eine geschlossene Schneedecke. Und jetzt ist über Nacht milde Luft zu uns gekommen, gerade so, wie es die Wettervorhersage angekündigt hat. Auf dem Weg zum Start in Vilkerath können wir am Morgen dem Thermometer beim stetigen Anstieg zusehen. Die Temperatur wird im Lauf des Tages achtzehn Grad erreichen. Der Pegel Overath lag vor einigen Tagen bei mehr als zwei Metern. Jetzt ist er auf einhundertdreißig Zentimeter gefallen. Beste Voraussetzungen für eine flotte Fahrt von Vilkerath nach Lohmar.
Vielleicht ein halbes Dutzend Kanuten gönnt sich heute dieses Vergnügen. Zwei Paddelstunden braucht man dafür, mehr nicht. Schwallstrecken und ruhige Passagen wechseln sich ab. Immer schön in der Mitte fahren und konzentriert bleiben, um Ästen und Sträuchern am Ufer aus dem Weg zu gehen! Dann hat man freie Fahrt ohne Wehre oder Hindernisse im Fluss. Für Anfänger ist die Agger bei diesem Pegelstand nicht geeignet.
„Dress for the water, not for the air“, lautet die alte Paddlerweisheit. Mit unserer Bekleidung für Herbsttage kommen wir gut zurecht. Ab und zu stehen Spaziergänger auf Brücken und winken uns zu. Sonst aber ist es eine einsame Tour durch das landschaftlich schöne Tal, teilweise durch den herbstlichen Blätterwald. An der Pausenstelle beim Naturlehrpfad kann man bequem aus- und einsteigen. Beim Ausstieg in Lohmar müssen wir nasse Füße in Kauf nehmen. Aber was heißt das schon nach diesem Sonntagsausflug. Nass sind wir unterwegs nicht geworden, aber das Spritzwasser und die Wellen an den Schwallstrecken haben dafür gesorgt, dass uns der Kleiderwechsel in die trockenen Sachen guttut.
Wer in Lohmar noch nicht genug hat, kann die Tour noch einige Kilometer bis zum KC Delphin in Siegburg fortsetzen.