erlebt von Wolfgang Lambert
Die Mittlere Rur von Heimbach bis Obermaubach ist eine der schönsten Wildwasserstrecken in unserer Region. Das Wasser ist selbst im Hochsommer eiskalt und glasklar und die Landschaft mit ihren roten Sandsteinfelsen und der Burg Nideggen ist immer wieder ein tolles Erlebnis.
Das wissen auch alle KCGler und wenn mal wieder ein „Rur-Tour“ angesagt ist, bedeutet das für unsere Wanderwartin eine große organisatorische und logistische Herausforderung, zumal wenn die Tour zweigeteilt wird. Das heißt, eine familienfreundliche „Spaßtour“ bis Zerkall (14 Km) und die ganze Strecke für die „Kilometerfresser“ bis Obermaubach (20 Km). Da müssen die Fahrzeuge und die Anhänger, die Umsetzung und der Rückholdienst präzise geplant werden. Zum Glück gibt‘s die Rurtalbahn, so dass ein Teil dieser Aufgaben auch ökologisch gelöst werden kann.
Zum Gedenken an unseren 2009 verstorbenen begeisterten Wanderfahrer und Förderer des KCG –Bernfried Steinkötter- findet alljährlich die „Geier-Tour“ statt, so genannt nach seinem Spitznamen. Inzwischen wird oft die Mittlere Rur gewählt. Die Rur hat durchaus knifflige Stellen und Anfänger sind schon mal überfordert. Eiskalt ist das Wasser wenn man kentert – aber es gibt dabei eine interessante Erfahrung: Vor lauter Schreck spürt man die Kälte nicht. Unser Geier hatte sich gerne an solchen Stellen positioniert um zu schauen, was da so geschieht. Im Falle einer Kenterung konnte er ein „geierhaftes“ Lachen nicht unterdrücken. Daher der Name. Danach kümmerte er sich aber umgehend um die Bergung und Betreuung der Kameraden.
Ja, es ist etwas besonderes wenn ein paar Paddelneulinge, diesen tollen Fluss zum ersten mal erleben. Schön ist auch, wenn von ganz jung bis schon nicht mehr so ganz jung mal wieder eine generations-übergreifende Vereinstour statt findet. Und zum Glück sind immer einige erfahrene Kanuten dabei, die zeigen wie‘s geht und wenn es schwierig wird umgehend helfen.
Bis vor einigen Jahren konnte man zu jeder Jahreszeit hinfahren und hatte unter der Woche den Fluss für sich alleine. Inzwischen ist die Befahrung stark reglementiert. Erst nach Ende der Laich- und Brutzeiten (vom 28.02. bis 15. Juni) und bei einem Wasserablass vom Stausee Heimbach von 7 m³/sec darf die Rur befahren werden. Dazu muss das Boot vorher angemeldet und mit einer Identifikationsnummer versehen werden (www.kanu-nrw.de). Zudem gibt es Tageskontingente die sich je nach Tages- oder Jahreszeiten ändern. Pausen dürfen nur an den vorgegebenen Stellen eingelegt werden. Diese Regelungen sind im Sinne von Natur- und Gewässerschutz einerseits und dem Anliegen des Kanusports andererseits sinnvoll und richtig.